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Wir biegen auf die Zielgerade ein!

So langsam scheint sich die Bauphase dem Ende zu zu neigen. Die Liste mit Gewerken, die noch ihre Arbeit zu erledigen haben ist mittlerweile sehr überschaubar:

  • Fliesen (Bäder)
  • Fliesen (EG + Treppe)
  • Elektro Feininstallation
  • Sanitärobjekte und Armaturen
  • Türzargen + Türen

Wenn das erledigt ist, können wir mit den Bauherrenleistungen anfangen und die Böden im OG verlegen und die Malerarbeiten erledigen (lassen).

Fliesenarbeiten gehen voran

Im Inneren sind grad‘ die Fliesenleger in den Bädern beschäftigt und drücken mächtig auf die Tube. Jeden Tag sieht man Fortschritte und so sind in den letzten 2 Wochen die Bäder vorbereitet (grundieren, versiegeln) und verfliest worden. Einzig die Badewanne im Obergeschoss ist noch „nackig“. Hier ist eine Fliese beim verkleben aus der Hand gerutscht und hat ’ne Macke in der Wanne hinterlassen. Wir warten jetzt noch auf eine Rückmeldung vom Fliesenleger und/oder seiner Versicherung, damit der Schaden reguliert wird. Ein Bild gibt’s hier leider nicht, weil das mit dem Mobiltelefon nicht vernünftig zu fotografieren war.

Eine Lektion in Demut

Letzte Woche haben wir den Feiertag genutzt und mit der Hilfe unseres lieben Freundes Torsten den Eingangsbereich ein bisschen aufgemöbelt.

Wie in einem der ersten Beiträge zu lesen war, gab es ja kleinere Abzüge in der B-Note bzgl. der Planung der Straßenhöhe. Daher hatten wir ja das Haus 35cm höher als ursprünglich geplant gebaut, um ein sicheres Gefälle zur späteren Straße zu haben. Dadurch liegt unsere Eingangsschwelle momentan knapp 40 cm über dem verdichteten Recylclingmaterial, welches den Unterbau für unsere Bodenplatte darstellt.

Um hier nicht auf ewig 2 abgewrackte Holzpaletten als „Stufe“ missbrauchen zu müssen, haben wir uns entschieden auf einer Breite von 3m und 1,20m Tiefe eine Stufe mit ca. 18cm Höhendifferenz zur Türschwelle zu bauen.

Hierzu dachte ich mir, dass man ja „mal eben“ „ein paar“ Randsteine setzen könnten, „ein bisschen“ Split einfüllt und dann „mal schnell“ „die paar“ Quadratmeter pflastern könnte. Wenn dann noch Zeit ist, fangen wir auch schonmal mit einer Kiesschürze um das Haus herum an…

Die gute Nachricht vorweg: Es ist vollbracht. Die Stufe ist fertig. Das Haus steht noch und ausser einem kleinen Kratzer in der Fassade ist auch nix kaputt gegangen. Also fast nichts… Nur mein Ego hat an den beiden Tagen sehr leiden müssen. Von der Kiesschürze haben wir einfach nie wieder gesprochen…

Die aktuelle, hochsommerliche Wetterlage ist definitiv nicht der geeignete Rahmen für Menschen meiner Statur um Randsteine (100 x 20 x 8cm mit knapp 40kg) und Säcke mit Fertigbeton (auch 40kg) durch die Gegend zu schleppen. Um ehrlich zu sein, hatte nichtmal die Wetterlage was damit zu tun.

Vorbereitung

Mittwoch gegen halb 9 wurde das Material angeliefert: Knapp 4qm Pflastersteine, 25 Randsteine (direkt für die Kiesschürze, von der wir nicht mehr reden wollen, mit), 25 Säcke Beton und ein Sack Basaltsplitt für den Unterbau in der haushaltsüblichen Verpackungseinheit von 750kg.

Abends hat uns ein weiterer Freund mit fachkundigem Hintergrund einen Randstein mit der Flex zugeschnitten, so dass wir die beiden 20cm-Stücke für die Seiten hatten. Danach war er noch so nett und hat uns gezeigt, wie man so einen Randstein korrekt platziert, nivelliert und dann hoffentlich für die Ewigkeit einbetoniert. Da er offensichtlich auch eine leicht sadistische Ader hat, hat er angeboten, dass wir den ersten 1m-Stein auch noch setzen.

Hier habe ich das erste mal eine Vorstellung davon gewonnen, was ich mir und Torsten da so leichtfertig angetan hatte. So einfach, wie ein Profi das mal eben so in 10-15 Minuten durchzieht, wird das für uns nicht werden…

„Leck mich am Mokka!“, wie man hier in der Aachener Gegend so schön sagt. Was eine Knochenarbeit. Ohne Torsten wären ich alter Schönwetterbauherr sowas von aufgeschmissen gewesen.

Donnerstag: Randsteine

Glücklicherweise nennt Torsten einen Bohrhammer mit einem langen Meißel sein Eigen. Mit der eigens am Mittwoch angeschafften Spitzhacke kann man in dem hochverdichteten Recyclingmaterial keinen Preis gewinnen. Mit dem Bohrhammer hingegen war der Boden schnell aufgelockert und der Untergrund knapp 10cm tief ausgehoben.

Aus dem handlichen 40kg Betonsack haben wir dann den Unterbau geformt und den Randstein darauf gesetzt. Mit einem Gummihammer wurde der Stein noch in Position geklopft, so dass er waagerecht und vor allem in der Flucht/im rechten Winkel zu seinen Artgenossen stand.

Daniela hat sich an diesen Tagen ein goldenes Wasserträgerabzeichen verdient, weil sie Gießkannenweise Wasser bei einem Nachbarn gezapft hat (Wir haben natürlich gefragt. Danke René!), mit welchem wir den Abbindeprozess der Betonmischung starten konnten.

Nach knapp 5h Arbeit waren die 4,20m Randstein gesetzt und aussen noch eine Rückenstütze geformt.

Den Abend haben wir dann bei Torsten auf der Terrasse mit 1-2 Bierchen und einer ordentlichen Grillsession ausklingen lassen.

Freitag: Verdichten, Splittbett und Pflastern

Freitag sind nach einem erfolglosen Versuch in Eschweiler zum Baumarkt nach Niederzier gefahren und haben eine kleine Rüttelplatte samt Gummimatte geliehen. Ausserdem haben wir uns noch ein Kieferbrett passend zuschneiden lassen, woraus wir eine Abziehhilfe für den Split gebaut haben.

Mit dem am Vortag ausgehobenen Recyclingmaterial haben wir zunächst die spätere Stufe soweit aufgefüllt, dass wir hier knapp 10cm Luft zur Oberkante der Randsteine hatten.  Zwischen Bodenplatte und Erdreich haben wir zusätzlich noch eine Noppenbahn eingebracht, damit sich keine Nässe staut.

Danach haben wir den Untergrund mit der Rüttelplatte 2 mal abgefahren und so alles wieder verdichtet. Der Abstand zur Oberkante der Randsteine betrug jetzt ca. 12-13cm und war somit perfekt für ein 5cm starkes Splittbett. Hier haben wir uns kurz mal um anderhalb Schubkarrenladungen verschätzt, die wir dann wieder herausschaufeln mussten, um dann mit unserer improvisierten Abziehhilfe einen ebenen Untergrund für die Pflastersteine herzustellen.

Danach kam der entspannteste Teil: Pflastersteine legen. Das ging uns leicht von der Hand und nach etwas über 20 Minuten waren knapp 3,6qm Pflaster verlegt.

B**** vermietet fast alles – Auch Schrott…

Als nächstes musste die Fläche nochmals abgerüttelt werden, damit die Pflastersteine, die momentan noch knapp 1 cm über die Randsteine hinausragten sich in ihrem Splittbett setzen.

In der Theorie ganz einfach, in der Praxis ein echtes Problem, wenn das Baumarkt-Leihgerät einfach schon total durchgenudelt ist, und sich die Gummimatte, welche unter der Platte festgeklemmt werden sollte, sich nicht befestigen lässt, weil der dafür vorgesehene Bolzen in dem ausgeleierten Loch einfach durchrutscht.

Zunächst glaubten wir den Fehler bei uns suchen zu müssen, so dass Daniela und Torsten nochmal mit dem Gerät zum Baumarkt gefahren sind. Dort wurde ihnen aber versichert, dass das so schon halten würde und die Matte sich durch die Vorwärtsbewegung in der Haltevorrichtung selbst festklemmen würde.

Das hat sie dann auf einer Seite leider nicht getan, so dass wir uns einerseits ein paar hässliche Macken ins Pflaster gemacht haben und andererseits Torsten todesmutig neben der Rüttelplatte hergekrochen ist und die Gummimatte mit der Hand nachgeführt hat.

Eine weitere Stunde später war das Pflaster dann endlich abgerüttelt und die Steine hatten sich auf ihre Sollhöhe abgesenkt.

Als letzte gute Tat haben wir noch einen 20kg-Sack Fugensand auf der Fläche verteilt und angefangen diesen einzukehren. Das haben wir am Samstag nochmal fortgesetzt und dabei die Steine auch nochmal alle mit dem Gummihammer bearbeitet, so dass der Fugensand gut nachrieseln konnte. Nach 2 Durchläufen scheint das ganze eine stabile Form angenommen zu haben.

Stufe nach dem letzten Abrütteln

Lessons learned

An diesen 3 Tagen habe ich gelernt, dass pflastern echte Knochenarbeit ist und, dass harte körperliche Arbeit großen Respekt verdient.

Ohne Torstens Hilfe wären das ganze Projekt zum Scheitern verurteilt gewesen.

Wenn’s fertig ist und man sieht, was man geschafft hat, dann ist das ein verdammt gutes Gefühl.

6 Gedanken zu „Wir biegen auf die Zielgerade ein!“

  1. Habt ihr für die Edelstahl Abschlussleiste im Bad noch was zahlen müssen oder war das noch im Soul Umfang mit dabei?

    lg Eni

    Antworten
  2. Super Arbeit geleistet. Die Aktion hat hohes Scheiterpotential und ihr habt es geschafft. Hochachtung! LG Heike

    Antworten
    • Hallo Heike!
      Vielen Dank!
      Ja, das war schon eine spannende Nummer. Ich hab mich da definitiv überschätzt und nur dank eines leidensfähigen Freundes hat es ein gutes Ende genommen.

      Antworten

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